1851
1851 Regeleinführung Version 1.02, 14. März 1998
Hier werden lediglich die Regelunterschiede zwischen 1830 und 1851 erläutert.
Privatbahnen
- Die Zahl der zu Beginn zum Verkauf stehenden Privatbahnen entspricht
der Spielerzahl.
Spielerzahl |
Privatbahnen im Spiel |
Startkapital |
3 |
L&O - M&C - ET&WNC |
$500 |
4 |
L&O - M&C - ET&WNC - O&W |
$430 |
5 |
L&O - M&C - ET&WNC - O&W - CNO&TP |
$400 |
- Die Privatbahnen, die in der obenstehenden Liste nicht aufgeführt
werden (d.h. die O&W und die CNO&TP bei einem Spiel mit drei Spielern
bzw. die CNO&TP bei einem Spiel mit vier Spielern), werden beiseite
gelegt und während des Spieles nicht gebraucht.
- Die Privatbahnen haben keine besonderen Eigenschaften, außer daß
einige von ihnen zusammen mit Aktien der L&N ausgegeben werden.
Privatbahn |
Preis |
Einkommen |
beigefügte Aktien |
L&O |
$200 |
$5 |
Direktorenaktie der L&N (20%) |
M&C |
$50 |
$10 |
- |
ET&WNC |
$80 |
$15 |
- |
O&W |
$210 |
$20 |
10%-Aktie der L&N |
CNO&TP |
$240 |
$25 |
10%-Aktie der L&N |
- Eine Privatbahn bleibt bis zur Phase Fünf bei dem Spieler, der
sie anfangs gekauft hat, dann werden alle Privatbahnen geschlossen und aus
dem Spiel genommen. Sie dürfen während des Spieles NICHT an
Gesellschaften oder andere Spieler verkauft werden. Solange sie im Spiel
sind, zählen sie mit zum Papierlimit.
Eröffnungsaktienrunde
- Bestimmen Sie die Sitzreihenfolge und den Startspieler durch Auslosen
oder in gegenseitigem Einverständnis. Die entsprechende Anzahl an Kärtchen
der Privatbahnen wird mit der Rückseite nach oben gemischt und an die
Spieler verteilt. Wenn alle Spieler eine Privatbahn erhalten und dafür
bezahlt haben, werden die folgenden Aktionen durchgeführt:
- Falls die CNO&TP und/oder die O&W im Spiel sind, erhalten deren
Besitzer jeweils kostenlos eine 10%-Aktie der L&N.
- Der Besitzer der L&O erhält kostenlos die 20%-Direktorenaktie
der L&N und legt den Aktienkurs für die L&N fest.
- Wenn diese Schritte durchgeführt sind, geht die Aktienrunde wie
gewöhnlich mit dem Spieler links vom Besitzer der L&O weiter.
- In der Eröffnungsaktienrunde kauft jeder Spieler genau eine Privatbahn,
keine mehr, keine weniger.
Aktienrunden
- Sobald ein Spieler eine Direktorenaktie kauft, muß ein Aktienkurs
dafür festgelegt werden. Dieser kann $70, $75, $82, $90 oder $100 betragen.
Der Spieler bezahlt das Doppelte dieses Betrages an die Bank und legt einen
Marker auf das entsprechende gelbe Feld der Aktienkurstabelle.
- Es gibt KEINE Ausgabepreise. Die Aktien werden immer zum aktuellen
Kurswert gehandelt.
- Die Gesellschaften erhalten ihr Betriebskapital erst nach und nach.
Sie erhalten NICHT 100%, wenn sie in Betrieb gehen. Sie erhalten
Geld für ihre Aktien, wenn diese verkauft werden. Zur besseren Übersicht
wird das Geld, das für Aktien von Gesellschaften gezahlt wird, die
noch nicht in Betrieb sind, in die Bank gezahlt.
- Bei seinem Zug in einer Aktienrunde kann man erst eine beliebige Anzahl
Aktien VERKAUFEN und dann eine Aktie KAUFEN. Bitte beachten
Sie die Reihenfolge, man darf nicht in einem Zug erst kaufen und dann verkaufen
(natürlich dürfen in einem früheren Zug gekaufte Aktien verkauft
werden).
- Es dürfen keine Aktien einer Gesellschaft verkauft werden, die
noch nicht eine komplette Operationsrunde vollendet hat. Dies gilt unter
allen Umständen; Aktien dürfen erst verkauft werden, wenn die
Gesellschaft ihre erste Operationsrunde beendet hat.
- Die Spieler dürfen Aktien sowohl aus dem Besitz der Gesellschaft
als auch aus dem Bankpool kaufen, wenn an beiden Orten Aktien vorhanden
sind. Der Direktor kann den Kauf von Aktien aus dem Besitz der Gesellschaft
nicht verhindern.
- Werden Aktien aus dem Besitz einer Gesellschaft gekauft, so geht das
Geld dafür ins Betriebkapital der Gesellschaft. Bei Käufen aus
dem Bankpool geht das Geld an die Bank.
- Falls sich am Ende einer Aktienrunde 100% der Aktien einer Gesellschaft
im Besitz der Spieler (d.h. keine Aktien im Bankpool oder im Besitz der
Gesellschaften) befinden, so steigt der Aktienkurs der Gesellschaft ein
Feld nach oben. Wenn sich der Marker schon in der obersten Reihe befindet,
steigt der Kurs nicht mehr.
Inbetriebnahme einer Gesellschaft
Einschränkungen im Aktienbesitz
Operationsrunden
- Ab Phase Drei darf jede Gesellschaft in ihrem Bauschritt ZWEI gelbe
Gleisplättchen legen. Diese zwei Gleisplättchen dürfen je
nach Wunsch aufeinander folgend oder an zwei verschiedenen Stellen gelegt
werden. Wenn ein Austausch eines Gleisplättchens (gelb gegen grün,
grün gegen braun oder braun gegen grau) vorgenommen wird, dürfen
in diesem Zug keine gelben Gleisplättchen gelegt werden.
- Wenn ein Gleisplättchen ohne Stadt ausgetauscht wird, so muß
mindestens ein Teil der NEUEN Strecke auf dem NEUEN Gleisplättchen
für die bauende Gesellschaft erreichbar sein. Dies gilt nicht für
Gleisplättchen mit Städten.
- Birmingham "existiert" vor Phase Vier noch nicht. Die vorgedruckten
Gleisverbindungen dürfen davor noch nicht benutzt werden, es dürfen
zwar schon Gleisplättchen bis an dieses Feld gebaut werden, die Strecken
dürfen aber noch nicht befahren werden.
- Gleisplättchen dürfen nicht so gelegt werden, daß eine
der Strecken zu einer unpassierbaren Seite eines Sechseckfeldes zeigt. Diese
unpassierbaren Seiten der Sechseckfelder auf dem Spielplan sind mit eine
dicken schwarzen Linie gekennzeichnet, die einen See darstellt.
- Das Setzen eines Bahnhofsmarkers (Pöppels) ist mit KEINEN zusätzlichen
Kosten verbunden. Die vier vorhandenen Bahnhofsmarker (Pöppel) werden
bereits bei der Inbetriebnahme der Gesellschaft bezahlt (insgesamt $100).
Bitte beachten Sie, daß die Gesellschaft nicht $100 pro Bahnhofsmarker
(Pöppel) sondern $100 für alle vier Bahnhofsmarker (Pöppel)
zusammen bezahlt.
- Eine Gesellschaft kann ihre Dividende HALB oder GANZ ausschütten.
Der Aktienkurs steigt aber NUR dann nach rechts, wenn der ausgezahlte
Betrag höher oder gleich dem aktuellen Aktienkurs ist. Bei der Ausschüttung
einer halben Dividende wird zugunsten der Aktionäre aufgerundet (dieser
Wert wird auch zur Entscheidung über eine Kursänderung verwendet).
Beispiel - Ein Einfahrergebnis von $170 wird bei halber Ausschüttung
so aufgeteilt, daß die Aktionäre $90 ($9 pro Aktie) erhalten
und $80 ins Betriebskapital kommen. Der Aktienkurs steigt dann nur, wenn
der aktuelle Kurs $90 oder niedriger ist.
- Eine Gesellschaft erhält für Aktien in ihrem Besitz Dividenden.
Die Dividenden für Aktien im Bankpool gehen an die Bank.
- Wenn eine Strecke eine rote Fernverbindung mit einer anderen verbindet,
so wird das auf dieser Route erzielte Einfahrergebnis um $10 für jeden
angefahrenen Bahnhof erhöht (natürlich müssen die roten Fernverbindungen
dabei Start- und Zielpunkt der Route sein; die Erhöhung bezieht sich
auch auf die Fernverbindungen).
Beispiel - Eine Dreierlok fährt in Phase Vier zwischen Little
Rock, Memphis und Gulf (in Memphis liegt ein grünes Y-Gleisplättchen
und ein Bahnhofsmarker). Das Einfahrergebnis ist dann $140 ($40 + $50 +
$50) statt $110.
- Der Wert der roten Fernverbindungen steigt zu Beginn von Phase Vier
und Phase Sechs.
- Birmingham und Johnson City werden wie gewöhnliche Städte
behandelt, allerdings dürfen dort keine Bahnhofsmarker (Pöppel)
gelegt werden. Ihr Wert ändert sich gleichzeitig mit dem der roten
Fernverbindungen.
- Wird eine Lok von der Bank, aus dem Bankpool oder von einer Gesellschaft,
die ein anderer Spieler führt, gekauft, so muß der AUFGEDRUCKTE
PREIS gezahlt werden. Wird eine Lok zwischen zwei Gesellschaften gehandelt,
die den GLEICHEN Direktor haben, so kann eine beliebige Summe ab
$1 bezahlt werden.
- Am Ende ihres Zuges in einer Operationsrunde (also nach dem Lokkauf)
kann eine Gesellschaft eine beliebige Anzahl ihrer Aktien verkaufen ODER
kaufen. Sie darf keine Aktien verkaufen, bevor sie eine komplette Operationsrunde
in Betrieb war (d.h. sie darf erst am Ende ihres Zuges in ihrer zweiten
Operationsrunde Aktien verkaufen), und sie darf die Beschränkungen
im Aktienbesitz (maximal 50% in Bankpool und Gesellschaftsbesitz) nicht
überschreiten. Der Verkauf von Aktien zu diesem Zeitpunkt senkt den
Aktienkurs nach den normalen Regeln.
Geldbeschaffung im Notfall
- Wenn eine Gesellschaft eine Lok braucht und den erforderlichen Betrag
nicht aus ihrem Betriebskapital aufbringen kann, muß der Direktor
mit seinem eigenen Geld einspringen. Es dürfen zu diesem Zeitpunkt
keine Aktien aus dem Besitz der Gesellschaft verkauft werden, um das nötige
Geld zu beschaffen.
- Zur Geldbeschaffung im Notfall dürfen keine Privatbahnen verkauft
werden.
- Wenn ein Spieler Aktien verkaufen muß, so werden diese verkauft,
BEVOR die Lok gekauft wird. Das bedeutet, daß, falls es bei einem
erzwungenen Aktienverkauf zu einem Direktorenwechsel kommt, dieser Wechsel
vor dem Kauf von Loks durchgeführt wird.
Spielende
- Wenn die Bank kein Geld mehr hat, endet das Spiel am Ende der laufenden
Operationsrunde (nicht am Ende der laufenden Serie von Operationsrunden).
- Das Spiel endet sofort, wenn ein Spieler Bankrott geht.
Anmerkungen
- Der Startpunkt, bzw. der Heimatbahnhof, der Gesellschaften ist auf dem
Spielplan und auf dem Besitzbogen angegeben. Die Gesellschaft muß
ihren ersten Bahnhofsmarker (Pöppel) in der vorgegebenen Stadt legen.
Die L&N muß ihren ersten Bahnhofsmarker (Pöppel) in der nördlichen
Stadt auf dem gelben Feld mit Louisville legen.
- Bevor Louisville mit dem grünen Gleisplättchen 511 ausgebaut
wird, dürfen die Gesellschaften eine Lok zwischen den beiden Städten
auf diesem Feld fahren. Die L&N darf dort nicht in beiden Städten
einen Bahnhofsmarker (Pöppel) legen, solange es noch ein gelbes Feld
ist.
- Bitte beachten Sie die speziellen Y-Gleisplättchen für Louisville,
Memphis, Nashville und Chattanooga.
- Das graue Y-Gleisplättchen kann gelegt werden, wenn die erste Achterlok
gekauft wurde.
- Die Bank enthält bei Spielbeginn $8040.
- Persönliches Geld und Gesellschaftskapital sind öffentlich.
Spielhilfen
- Jede Gesellschaft hat einen zusätzlichen Marker für den Divident
Payout Track (Dividendenleiste, auf dem Spielplan). Während des Spieles
können hier die ausgeschütteten Dividenden einfach festgehalten
werden. Ansonsten hat der DPT keinen Einfluß auf den Spielverlauf
und die Regeln. Er erlaubt den Spielern einen schnellen Überblick über
die zuletzt ausgezahlten Dividenden der Gesellschaften. Wenn die Spieler
ihn nicht benutzen möchten, braucht er nicht weiter beachtet zu werden.
Bei den Spieletests zeigte sich, daß der DPT das Spiel beschleunigt
und in der Aktienrunde eine hilfreiche Anzeige der letzen Dividendenausschüttungen
der Gesellschaften ist.
Beispiel - Die L&N erzielt ein Einfahrergebnis von $120, also
wird der Marker auf dem DPT auf das Feld 12 gelegt (das bedeutet $12 Dividende
pro 10%-Aktie). Der Aktienkursmarker auf der Aktienkurstabelle bewegt sich,
solange der Kurs $110 oder niedriger ist (er bleibt stehen, wenn der Kurs
$122 oder höher beträgt).
Beispiel - Der Direktor der GM&O baut ein Gleisplättchen
auf einer seiner Routen aus. Da er weiß, daß sich hierdurch
sein Einfahrergebnis um $10 steigert, muß dieses nicht neu berechnet
werden. Der Marker auf dem DPT wird einfach nur um ein Feld weiter bewegt.
- Für jede Gesellschaft gibt es eine Hilfskarte zur Inbetriebnahme
(Floatation Reference Card). Diese Karte wird zwischen das vierte und fünfte
Papier im Aktienstapel gelegt. Sie zeigt an, daß die Gesellschaft
jetzt in Betrieb geht und welche Aktionen durchgeführt werden müssen.
Auch diese Spielhilfe muß nicht verwendet werden, wenn dies nicht
gewünscht wird.
- Die Tauschtabelle (Tile Upgrade Chart) gibt die möglichen Ersetzungen
von Gleisplättchen an.
- Die Liste der Gleisplättchen (Tile Manifest) gibt die verfügbare
Anzahl der Gleisplättchen an.
- Ein Satz kleinerer Karten zeigt das Papierlimit (und das Startkapital)
an. Legen Sie die entsprechende Karte (für ein Spiel mit 3, 4 oder
5 Spielern) auf den Bogen mit der Aktienkurstabelle, so daß alle Spieler
ihn sehen können
Reihenfolge in der Operationsrunde
Regelvarianten
Die meisten der Regeln von 1851 haben ihren guten Grund und sollten beibehalten
werden, sonst funktioniert das Spiel nicht richtig. Einige Regeln können
jedoch geändert werden, wenn die Spieler ein aggressiveres oder passiveres
Spiel wünschen.
- Lokkäufe: Auch wenn eine Lok zwischen zwei verschiedenen Spielern
gehandelt wird, darf ein beliebiger Preis ab $1 ausgehandelt werden. Dadurch
werden die Regeln zum Lokkauf den Regeln anderer 18xx-Spiele angeglichen.
- Aktienverkäufe: Wenn ein Spieler (in einer Aktienrunde oder bei
der Geldbeschaffung im Notfall) Aktien verkauft, so fällt der Aktienkurs
für jede GRUPPE von Aktien einer Gesellschaft um ein Feld, nicht
wie gewöhnlich um ein Feld je verkaufter Aktie. Verkauft eine Gesellschaft
in der Operationsrunde Aktien, so fällt der Kurs je Aktie um ein Feld.
© Chris Lawson, März 1998
Entworfen und entwickelt:
Chris Lawson und Mark Derrick
Spielregel: Chris Lawson
Spielplan: Mark Derrick und Chris Lawson
Unterstüzung bei der Entwicklung: Martin Higham und Steve Thomas
Das 18xx-Spielsystem wurde von Francis Tresham und Hartland Trefoil Ltd.
erfunden.
1830 wurde von Francis Tresham und Bruce Shelley entwickelt und im Spieleverlag
Avalon Hill veröffentlicht.
1830 ist ein Warenzeichen der Avalon Hill Game Company.
Regelübersetzung: Stefan Meinhold
Diese Übersetzung kann gerne weitergegeben werden (deshalb steht sie
ja auch im Internet). Allerdings darf sie nicht in dieser oder in gedruckter
Form verkauft werden, und es sollte immer der Verweis auf den Übersetzer
enthalten sein.
Für Anregungen und Korrekturen bin ich natürlich immer dankbar.
Zurück zu meiner 18xx-Seite
20.05.2003, Stefan Meinhold